Nachhaltige Kühlung in der Praxis - Interview mit Martijn de Bruijn

Wie 'grün' ist die Mietflotte von Coolworld?

Martijn: "Umweltbewusstes Denken wird bei Coolworld gross geschrieben. Unter anderem deshalb waren die Installationen immer der Gesetzgebung voraus. Die Berücksichtigung des Ozonabbaupotenzials (ODP) und die korrekte Verwendung von Kältemitteln ist etwas, was wir vom ersten Tag an getan haben. Nicht nur, um die Vorschriften einzuhalten, sondern auch, um Lösungen mit Blick auf die Zukunft zu entwickeln. Im Moment dreht sich alles um die Bekämpfung des Treibhauseffekts und die Verwendung von Kältemitteln mit dem geringstmöglichen Treibhauspotenzial (GWP). Ab 2025 wird die Gesetzgebung in diesem Bereich deutlich verschärft. Im Jahr 2018 haben wir grosse Investitionen in Anlagen mit natürlichen Kältemitteln wie CO2 getätigt. Wir führen auch Tests mit Ammoniak und Kältemitteln durch, die kein oder ein sehr niedriges GWP haben.”

Wie sieht die Strategie von Coolworld zur Verringerung des ökologischen Fussabdrucks aus?  

Martijn: "Wir wollen Ihnen als Kunden die bestmögliche Temperaturlösung anbieten. Das bedeutet, dass diese Lösung perfekt funktioniert, sicher ist und alle gesetzlichen Umweltanforderungen erfüllt. Synthetische Kältemittel mit einem GWP-Wert von 2.500 oder höher dürfen ab 2030 nicht mehr verwendet werden. Das bedeutet, dass wir ständig auf der Suche nach Kältemitteln sind, deren GWP-Wert so weit wie möglich unter 2500 liegt. Bei der Erweiterung unserer Flotte berücksichtigen wir dies ständig. In den letzten Jahren haben wir zum Beispiel in Zellen und Container mit einem GWP-Wert von 0 investiert. Wenn unsere Flotte wächst, bleibt der Gesamt-GWP-Wert gleich."

Wie reduziert Coolworld den CO2-Fussabdruck seiner bestehenden Flotte?

Martijn: "Der CO2-Fussabdruck der bestehenden Anlagen wird immer kleiner. Bestimmte Kältemittel werden nicht mehr verwendet, die Verwendung von Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial ist der Standard. In dieser Hinsicht sind wir sehr streng mit uns selbst. Die Flotte wird schrittweise umgestellt.

Das beginnt mit dem Austausch von Kältemitteln durch GWP-freundliche Varianten. Das alte Kältemittel wird entsorgt. Dann befüllen wir die Anlage mit dem neuen Kältemittel. Der Einsatz unterschiedlicher Kältemittel bringt manchmal technische Herausforderungen mit sich. Unsere Fachleute wissen, wie sie diese Herausforderungen mit allerlei Einfallsreichtum lösen können. So können Sie sich als Kunde immer auf eine robuste, zuverlässige und GWP-freundliche Lösung verlassen.

Manchmal reicht es nicht aus, das Kältemittel auszutauschen. Wenn Kühlgeräte das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben und das "Grundgerüst" selbst noch gut ist, überholen wir sie. Die alte Kältetechnik geht raus, die neue kommt rein. So stellen wir sicher, dass Sie als Kunde ein perfekt funktionierendes Gerät mit modernster Technik und niedrigem GWP haben."

Entwickelt Coolworld auch eigene GWP-arme Anlagen?

Martijn: "Auf jeden Fall. Bei den Anlagen, die wir selbst entwickeln, streben wir einen möglichst niedrigen GWP-Wert an. Dabei arbeiten wir eng mit spezialisierten Lieferanten zusammen."

Inwiefern tragen die Lieferanten von Coolworld zur Verringerung des CO2-Fussabdrucks bei?

Martijn: "Die Lieferanten tragen wesentlich zur Verringerung unseres CO2-Fussabdrucks bei. Wie wir sind sie an alle möglichen strengen Gesetze und Vorschriften gebunden. So müssen sie beispielsweise bestimmte GWP-Quoten einhalten. Deshalb setzen sie sich dafür ein, Anlagen mit einem möglichst geringen CO2-Fussabdruck zu schaffen. Wir unterstützen unsere Lieferanten in diesem Punkt. Auf diese Weise verstärken und beschleunigen wir uns gegenseitig, so dass Sie als Kunde schneller von Anlagen mit niedrigen GWP-Werten profitieren können."

Auf dem Markt sind verschiedene natürliche Kältemittel verfügbar. Welches ist das bevorzugte Kältemittel von Coolworld?

Martijn: "Propan ist als natürliches Kältemittel im Aufschwung. Die Verwendung dieses leicht entflammbaren Gases bringt alle möglichen Herausforderungen mit sich, sowohl in unserem Bereich als auch bei unseren Kunden. Ammoniak ist auch eine Option, aber es ist sehr giftig. Deshalb haben wir uns für CO2 als Kältemittel entschieden. Das garantiert Ihnen als Kunden eine sichere, zuverlässige Lösung mit einem niedrigen GWP."

Eine undichte Anlage ist sehr schädlich für die Umwelt. Wie verhindert Coolworld Undichtigkeiten?

Martijn: "Coolworld verhindert Lecks in erster Linie dadurch, dass jede Anlage so robust wie möglich ist und alle empfindliche Technik vor Stössen geschützt wird. Darüber hinaus werden alle Anlagen sehr intensiv überwacht. Jedes Mal, wenn eine Anlage zurückkommt, wird sie überprüft. Eine solche Standard-Rückkehrkontrolle entspricht der gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Wartung. Zusätzlich zu diesen Rückgabekontrollen wird jede Anlage jedes Jahr einzeln überprüft. Diese Kontrollen verlängern die Lebensdauer der Anlagen und verhindern frühzeitig Undichtigkeiten. So haben Sie als Kunde die Gewissheit, eine dichte Anlage zu erhalten, die optimal funktioniert."

Welche CO2-freundliche Erweiterung der Mietflotte können die Kunden von Coolworld in Zukunft erwarten?

Martijn: "Eine Erweiterung, die den Kunden bald zur Verfügung stehen wird, ist eine neue Zelle, die mit CO2 kühlen, gefrieren und heizen kann. Zunächst handelt es sich um eine 6-Meter-Anlage. Dann werden wir auch eine 12-Meter-Anlage einführen. Mittelfristig werden wir auch neue Schockfroster mit einem niedrigen GWP einführen. Darüber hinaus arbeiten wir an der Entwicklung neuer Kühltürme mit niedrigem GWP-Wert für die Prozessindustrie. Hier schauen wir ganz gezielt auf Rückkühler. Mit einem Rückkühler brauchen Sie keine kontinuierliche Wasseraufbereitung oder Frostschutzmittel mehr. Ausserdem haben Rückkühler einen besseren Wirkungsgrad."